Teutoburger Wald

Charakterisierung

Der Teutoburger Wald bildet mit seinem langgestreckten Gebirgszug die Grenze zwischen dem Ravensberger Hügelland und dem Ostmünsterland. Er besteht aus drei parallel zueinander verlaufenden Höhenrücken, die aus unterschiedlichem Gestein aufgebaut sind. Während der mittlere Höhenzug, auf dessen Kamm der Hermannnsweg verläuft, aus Osning-Sandstein gebildet ist, bestehen die beiden äußeren Höhenzüge aus Kalkgestein, und zwar der nördliche aus Muschelkalk und der südliche aus Plänerkalk.

Zwischen den weitgehend bewaldeten Gebirgszügen verlaufen Längstäler, die aufgrund ihrer fruchtbaren Lößlehmauflagen größtenteils landwirtschaftlich genutzt sind. So finden sich hier mosaikartig miteinander verknüpft Acker- und Grünlandflächen, die wiederum häufig durch Hecken oder kleinere Gehölze voneinander getrennt sind. Eingestreut liegen Gehöfte, die oftmals noch von einer Natursteinmauer umgeben sind und zur Eigenversorgung gepflanzte Streuobstwiesen aufweisen.

Osning-Sandsteinzug
Die Vegetation des mittleren Osning-Sandsteinzuges unterscheidet sich aufgrund der sauren Bodenverhältnisse von den beiden außen verlaufenden Kalkzügen, die einen basischen Untergrund aufweisen. So wird ein Teil des Höhenzuges von naturnahem Hainsimsen-Buchenwald (bodensaurer Buchenwald) eingenommen, der gegenüber dem Kalk-Buchenwald eine deutlich artenärmere Krautschicht aufweist. In den kammnahen Lagen wird der Buchenwald durch einen lichten Eichen-Birken-Wald mit größeren Heidelbeer-Beständen im Unterwuchs abgelöst. Weite Bereiche weisen allerdings nach wie vor monotone Fichtenforste oder Anpflanzungen mit anderen ortsfremden Baumarten auf. Hier hat in jüngster Zeit erfreulicherweise ein Umdenken eingesetzt, so dass diese Baumbestände vielfach wieder in standortgerechte, naturnahe Laubwälder umgewandelt werden. Eine Besonderheit stellen Reste der früher auf dem Sandsteinzug weit verbreiteten Bergheide dar. Noch vor wenigen Jahrzehnten gehörte diese Heidelandschaft mit ihren auffälligen Wacholderbeständen zum kennzeichnenden Landschaftsbild des Osnings. Heute müssen die letzten Reste dieser für unsere Region so geschichtsträchtigen Bergheiden durch aufwendiges Offenhalten vor ihrem vollständigen Verschwinden bewahrt werden.

Muschelkalk- und Plänerkalkzug
Die beiden Kalkzüge sind zum größten Teil mit Laubwäldern bestanden. Neben unterschiedlich artenreichen Kalk-Buchenwäldern sind vor allem in Südhanglagen Mischwälder mit größeren Anteilen an Eichen und Hainbuchen anzutreffen, die aus einstigen Niederwäldern hervorgegangen sind. Vor allem diese ehemaligen Niederwald-Bereiche zeichnen sich durch einen hohen Struktur- und Artenreichtum aus und sind deshalb besonders schützenswert. Nur relativ kleine Bereiche sind hier mit naturfernen Fichten-Monokulturen aufgeforstet. Eingestreut in die Buchenwälder finden sich in den Südhanglagen noch Reste blütenreicher Kalk-Halbtrockenrasen als Relikte der früher weit verbreiteten Schafbeweidung. Hinzu kommen Kalkäcker mit der ihnen eigenen Ackerwildkrautflora.